Seit fast 20 Jahren sind die Nordic Walker des TC Am Volkswald mit ihren Stöcken unterwegs, daher nennen sie sich selbst liebevoll „Heidhauser Stockenten“. Im Frühjahr startet der Wechsel in eine neue Saison stets mit dem Jahresrückblick im Rahmen eines gemeinsamen Essens beim Clubwirt Pietro Arcoria. An zwei Sonntagen danach gibt es immer Extratouren zu besonderen Orten, ehe wieder rund um den Volkswald gewalkt wird.

Jetzt standen begehbare Halden des Ruhrgebiets auf dem Programm. Die „Internationale Bauausstellung Emscher Park“ von 1989 bis 1999 inspirierte viele Künstler, bisher brach liegende Halden neu zu gestalten. Nach der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen führte die zweite Tour zum Tetraeder in Bottrop.

13 Nordic Walker machten sich Sonntag auf die Fahrt zum „Haldenereignis Emscherblick“, so die offizielle Bezeichnung. Bei kühlen Temperaturen, aber strahlend blauem Himmel, standen nach rund 75 Höhenmetern Barbara, Christel, Gisela, Gudrun, Hildegard, Karin, Karla, Kordula, Sabine, Slavica, Fred, Ludger sowie Routenfinder Meinhard schon bald vor dem Tetraeder.

Aus 210 Tonnen Stahl und 1500 Meter langen Rohren entstand hier nach den Plänen von Wolfgang Christ und dem Tragwerksplaner Klaus Bollinger 1994 das Kunstobjekt Tetraeder, mit Aussichten auf Plattformen in 18, 32 und 38 Metern Höhe. Die Lichtinstallation „Fraktal“ von Jürgen LIT Fischer sorgt in der Dunkelheit für spektakuläre Sichtbarkeit.

Die Sicht über große Teile der Ruhrmetropole ist hier wohl am besten zu genießen. Nach Westen bis zum Rhein, nördlich ins Münsterland, im Osten über Bochum hinaus und gen Süden grüßt das Bergische Land, im Nahbereich natürlich das Alpincenter und Kokerei Prosper. Das Bergwerk Prosper-Haniel wurde 2018 stillgelegt, viele der umliegenden Halden bestehen aus dessen Abraum.

Einige Walker wagten den Aufstieg ganz nach oben, gemeinsam ging es danach in Serpentinen bergab. Sekt und Kuchen aus dem Kofferraum gab es zum Schluss. Ab sofort wird wieder im Nahbereich gewalkt, sonntags um 10.30 Uhr ab Tennisclub Am Volkswald.

Meinhard Brummack
Essen, den 7. April 2025