Am 2. Advent hielt nach längerer Pause wieder konzertante Musik Einzug ins Clubhaus des TC Am Volkswald. Clubgastronom Pietro Arcoria hatte den Erwerb eines über hundert Jahre alten Klaviers der berühmten „Hof-Pianofabrik Berdux“ aus München organisiert. Die Vereinsmitglieder Professorin Maria Kliegel und Professor Ludger Maxsein, beide emeritiert, sind Instrumentalisten von Weltruf und ließen sich gerne zu einem Benefizkonzert bitten. Ludger Maxseins Ehefrau So-Young Jeon, die als Klavier-Pädagogin an der „Folkwang Universität der Künste“ lehrt, ergänzte das Duo.
Das Interesse übertraf die Erwartungen. Alle Plätze waren schon kurz nach Bekanntgabe vergeben. „La Cellissima“ Maria Kliegel übernahm die Moderation und führte mit Detailangaben, aber auch unterhaltsamen Informationen durch den späten Nachmittag.
So-Young Jeon und Ludger Maxsein starteten mit „16 Walzer, op. 39“ aus der Feder von Johannes Brahms, der diese Sammlung für Klavier zu vier Händen einem befreundeten Musikkritiker gewidmet hatte. Ein würdiges Opening fürs Publikum und das alte Berdux-Klavier.
Es folgten „Fantasiestücke, op. 73“ für Cello und Klavier von Robert Schumann. Den Bezug zum Volkswald stellte Maria Kliegel danach in Worten und mit Ludger Maxsein musikalisch her. Mit den Sätzen „Gnomentanz“ und „Herbstblume“ aus der Suite „Im Walde op. 50“ von David Popper sowie den „Schmetterlingen/Papillons“ von Gabriel Fauré gelang es auf wundersame Weise, den Zuhörerkreis für diese Sichtweise zu begeistern. David Poppers „Ungarische Rhapsodie op. 68“ beendete Teil 1.
So-Young Jeon begleitete Maria Kliegel nach der Pause zur „Sonate op. 19 III. Andante“ von Sergei Rachmaninoff. Ludger Maxsein übernahm den Klavierpart bei den Kompositionen „Suite Italienne II. Serenata“ von Igor Strawinsky, „Suite populaire Espagnole II. Nana (Wiegenlied)“ von Manuel de Falla und Maurice Ravels „Habanera“.
Aus 16 Instrumentalstücken der Slawischen Tänze von Anton Dvorak hatten So-Young Jeon und Ludger Maxsein „op. 72/2 und op. 46/8“ gewählt und damit das Berdux-Klavier temperamentvoll vierhändig zum Leistungshöhepunkt geführt. Dann sang Maria Kliegel. Die Cello-Ballade mit einem humorigen Hoch auf die Hausmusik erzeugte zum Abschluss ein Lächeln in den Gesichtern.
Was alle Gäste hautnah erleben und genießen durften, war keine Hausmusik, sondern ein sensationelles Benefizkonzert mit drei herausragenden Instrumentalisten. Der TC Am Volkswald kann sich glücklich schätzen, dass sie hier ihre sportliche Heimat haben.
Peter Ellies, langjähriges Mitglied im Verein, repräsentierte hier das „SOS-Kinderdorf Essen“ und erklärte dessen soziales Engagement für Kinder in Not. Immerhin 865 € Spendengelder kamen bei der eintrittsfreien Veranstaltung zusammen.
Einige gingen, viele blieben zum Essen. „Musica da Pietro“ darf gerne fortgesetzt werden.
Meinhard Brummack
Essen, den 12. Dezember 2024
„Musica da Pietro“, Benefizkonzert im Tennisclub war voller Erfolg
Foto (Brigitte Loch): Maria Kliegel, So-Young Jeon und Ludger Maxsein (v.r.)